Wie ein Stein, der ins Wasser fällt …

2002: Ukraine - Dankfeier zur Martinus-Aktion 2002

Wie ein Stein, der ins Wasser fällt …

Die Martinus-Aktion 2002 „MAMA I DETENA“ zugunsten einer gynäkologischen Station in Lemberg/Ukraine erfuhr f o r m a l ihren Abschluß durch eine Dankfeier, die am 17. Februar 2003 in der evangelischen Kirche Aldenhoven stattfand. R e a l geht die Martinus-Aktion aber noch weiter. Das (Zwischen)-Ergebnis läßt sich mit dem Bild vom Steinwurf ins Wasser kennzeichnen. Es ist bewegend zu sehen, wie weit sich Kreise der Hilfsbereitschaft dehnen. Ein Ultraschallgerät, das dringend für gynäkologische Diagnostik benötigt wird, wollte der Verein „Martinus-Aktion e.V.“ finanzieren. War dieses Vorhaben nicht zu hoch?

Das Projekt-Ziel zog Kreise. Der erste Kreis umschließt ein gebrauchtes, für 12.000 EURO gekauftes, voll funktionsfähiges Ultraschallgerät, das den diagnostischen Anforderungen der Gynäkologie uneingeschränkt entspricht.

Im zweiten Kreis befindet sich ein ebenfalls funktionstüchtiges Ultraschallgerät, ein Geschenk des Krankenhauses Düren-Birkesdorf, das für weitere sonografische Untersuchungen gebraucht werden kann..

Der dritte Kreis zeigt ein EKG-Gerät, das als Geschenk auf die Reise nach Lemberg geht. Im vierten Kreis erscheint, gleichfalls mit der Aussicht, kostenlos zur Verfügung gestellt zu werden, ein Röntgengerät, das gerade für die Untersuchung von Kindern geeignet ist.

Ein weiterer Kreis fließt um Fortbildungsangebote für das Lemberger Ärzte-Team. Entweder führt ein Facharzt aus Deutschland vor Ort in Lemberg das Team in die Handhabung der Geräte ein, oder die Lemberger Ärzte werden nach Aldenhoven eingeladen, um bei sonografischer Diagnostik in hiesigen Krankenhäusern zu hospitieren.

Ein ganz wichtiger Kreis dreht sich um zollrechtliche und finanzielle Probleme des Transportes. Hier stehen kompetente und erfahrene Berater zur Seite.

Dank für viele Helferinnen und Helfer

Ein Martinslied eröffnete die Dankfeier. Kinder bildeten mit ihren Fackeln eine farbenfrohe Runde um den Altar und ließen zeichenhaft die spirituelle Mitte der ökumenischen Martinus-Aktion aufscheinen: Dass jene legendäre Mantelteilung des jungen römischen Offiziers damals am Stadttor von Amiens noch heute ein Vorbild für engagiertes Handeln ist. „Wir machen eine Weltreise mit Martinus“, hob Pfarrer Charles Cervigne in seiner Begrüßung hervor, „und halten jedes Jahr in einem anderen Land, an einem anderen Ort an – zuletzt in der Ukraine, in der Stadt Lemberg.“

Christoph Beckers vor großer Fackel, dem Gemeinschaftswerk aus dem SERAPHINUM Jülich

Er hieß Bürgermeister Emil Frank, Dechant Rainer Müsers sowie die Abordnungen von Kindergärten und Schulen, von Helfergruppen und Institutionen willkommen und freute sich über die Anwesenheit von Martinus-Freunden, die von außerhalb angereist waren: Kindergarten Huchem-Stammeln, Rurkreisschule Düren, Seraphium Jülich. Unter den Gästen befanden sich auch Dr. Wegner, einer der beiden Chefärzte der Kinderabteilung des Krankenhauses Düren-Birkesdorf, und der Psychotherapeut Klaus Ahlert aus Jülich. Ohne die vielen Frauen und Männer, Jugendlichen und Kinder, die alljährlich beherzt aktiv sind, könnte das Martinsfest des Teilens nicht verwirklicht werden.

Dem allgemeinen folgte ein besonderer Dank, der Kindergartenkindern sowie Schülerinnen und Schülern galt, die sich am Fackel-Projekt beteiligt und Fackeln zum Motto „MAMA I DETENA“ gebastelt hatten. Als Zeichen der Anerkennung händigten der Bürgermeister und Walter Schleiermacher, Vorsitzender von „Martinus-Aktion e.V.“, Urkunden aus.

Das Ultraschallgerät VIVA

Charles Cervigne bannte die Zuhörer, zumal die Kinder, indem er dem Ultraschallgerät ein märchenhaftes Ich gab, das mit des Pfarrers Stimme sprach: „Mein Name ist VIVA, das heißt LEBEN…“ Und VIVA erzählte von seiner Traurigkeit und Angst: Es sei als Ultraschallgerät nicht mehr gebraucht worden und habe befürchtet, bald als Schrott entsorgt zu werden.

VIVA mit Edgar Breuer (links) und Charles Cervigne

Dann aber sei ein Mann gekommen, Edgar Breuer, der versprochen habe, VIVA aufzurüsten und ihm in einem Krankenhaus wieder Arbeit zu verschaffen. Nun würde es bald auf große Fahrt in die Ukraine gehen.

„Und Geschwister reisen mit mir – ein EKG, ein zweites Ultraschallgerät und vielleicht sogar noch ein Röntgenapparat“.

Nachdem Ernst Krombach, Kassierer von „Martinus-Aktion e.V.“, den Kaufpreis für VIVA symbolisch Herrn Breuer ausgehändigt hatte, teilten Lehrerin Anne Cremer und Dechant Rainer Müsers große Weckmänner und luden zur Agape ein.

Danach lernten die Kinder VIVA näher kennen und erlebten an sich selbst, dass das Gerät in den Körper schauen kann.

Begleitung: Lothar Kramer

Mit dem Lied „Tragt in die Welt nun ein Licht“, klang die Dankfeier aus.