Benin – Teilen macht Schule

2016: Benin - Ein Schulbauprojekt

Benin – Teilen macht Schule

Nicht die Liebe zu den Menschen, sondern Zorn und Wut waren die Initialzündung für das, was Astrid Toda heute tut: Zorn und Wut über den Zufall einer Geburt, die die einen in Sorglosigkeit und Wohlstand versetzt oder die anderen allein lässt in Armut und unverschuldetem Elend. Die Mutter dreier Kinder und ehemalige Frau eines Diplomaten folgte den Erlebnissen mit Straßenkindern in Lagos, der Millionenstadt im westafrikanischen Nigeria. Sie widersetzte sich den gesellschaftlichen Anforderungen an eine Diplomatenfrau – was nicht gerne gesehen wurde – und gab schließlich alle Sicherheiten und Annehmlichkeiten des Diplomatenlebens auf. In aller Konsequenz folgte sie ihrem Zorn und begann, sich für Jungen und Mädchen einzusetzen, denen der Zugang zu kontinuierlicher Bildung versperrt ist.

Ihre Ziele beschreibt Astrid Toda so:

„Meine Arbeit in der Jugendhaft für Mädchen und im Transitheim für Kinder in Lagos, Nigeria, lehrte mich, dass Schulung so früh als möglich angesetzt werden muss. Denn Entwicklungsprogramme können nur anhaltend greifen, wenn eine Grundbildung gegeben ist.
Durch das Errichten von Schulen in den abgelegenen ländlichen Regionen werden die Familienstrukturen erhalten; Kinder können ihren Familien auf den Feldern helfen und dennoch zur Schule gehen; Mädchen wird eine fairere Chance gegeben, eine Grundbildung zu erhalten.
Da die Planung der Schulen Aufgabe der Gemeinden ist und die Dorfbewohner aktiv und kostenfrei an ihrer Schule mitarbeiten, werden sie von Dankbarkeitspflicht entbunden. Die Schulen sind geistiges Eigentum der Dörfer, auf das sie stolz sind. Natürlich freuen sich die Gemeinden über die Hilfe und Solidarität aus dem Ausland, sie haben aber trotzdem das Gefühl, das ihnen Mögliche dazugetan zu haben.
Förderung von Selbsthilfeprojekten spornt Eigeninitiativen an; sie gibt Hoffnung, bevormundet aber nicht; sie macht die Gemeinden nicht abhängig, sondern baut das Selbstbewusstsein und das Eigenwertgefühl auf.
Das Errichten stabiler Gebäude, die Regen, Wind und Hitze standhalten, sichert den Unterricht für viele Generationen. Die Kinder in den Dörfern wachsen damit besser vorbereitet als ihre Eltern in eine sich ständig wandelnde Zukunft.
Echte Solidarität und Anteilnahme ohne Erwartung von Dankbarkeit sollte aus besserer Kenntnis geschichtlicher Tatsachen herauswachsen. Afrika war einst der wichtigste Partner für Europa, der Partner, dem wir unseren Wohlstand und Reichtum verdanken.“

Nach diesen Prinzipien baut Astrid Toda seit mehrern Jahren in Benin (Westafrika) unermüdlich Schulen. Dorfgemeinschaften können sich bei ihr für den Bau einer Schule „bewerben“. D.h. in diesem Dorf gibt es bereits eine Schule, welche jedoch aufgrund der klimatischen Bedingungen nicht durchgängig genutzt werden kann. Eine provisorische Hütte, in welche es regnet, dient den Kindern und Lehrern als „Schulhaus“. Für ein massives Gebäude fehlt jedoch das Geld. Mit der Unterstützung von Astrid Toda kann ein Dorf einen massiven Schulbau erhalten, wenn das Grundstück zur Verfügung gestellt wird, wenn die Bewohner z.B. beim Abladen der Materialien anpacken, wenn sichergestllt ist, dass das Gebäude unterhalten werden kann und notwendige Reparaturen in Eigenleistung erbracht werden können. Die Zustimmung des Elternbeirates und des Dorfvorstehers sind unabdingbar notwendig.

Astrid Toda versteht sich als Katalysator, der bereits begonnene Prozesse stärkt, fördert und zu Ende bringt. Ist der Bau der Schule beendet, so wird sie feierlich eingeweiht. Danach ist das Dorf selber für diesen Bau verantwortlich. Asrtid Toda zieht dann mit ihrem Engagement weiter und baut im nächsten Dorf eine weitere Schule. Hilfe zur Selbsthilfe – Stärkung von Eigeninitiative und Selbstverantwortung – Vermeidung von Abhängigkeiten, dies alles sind Ziele und Prinzipien, die Frau Toda mit jedem Schulbau aufs neue verfolgt.

Besonders am Herzen liegt ihr darüber hinaus die Schulbildung der Mädchen. So legt sie großen Wert darauf, dass die Hälfte der Kinder weiblich ist!

Frau Toda hat uns bei ihrem ersten Besuch sehr anschaulich von ihren Erfahrungen und Eindrücken berichtet. Allein die finanzielle Lage der Vereine in Benin und Deutschland , die sie unterstützen, entscheiden über die Anzahl der gebauten Schulen. Viele ehrenamtliche Helfer und ein großer Freundeskreis sind vonnöten, damit jeder Euro in Benin ankommt. Das Bundesministerium für Entwicklung unterstützt diese Privatinitiative.

Sie möchten mehr und aus erster Hand erfahren? Lesen Sie hier weiter: www.entwicklungshilfe-westafrika.de.